Wer zieht wen runter?

Wir alle kennen diese Zeitgenossen, die einen mit ihrer schlechten Laune runterziehen.

Am liebsten möchte man diesen Leuten aus dem Weg gehen, aber oftmals sind wir familiär oder im Kollegenkreis mit ihnen verbunden, sodass wir nicht ausweichen können.

Wie reagierst du dann? Ziehst du dich zurück, wirst ganz still und leidest vor dich hin?
Verlässt du Türen knallend das Zimmer?
Wirst du angriffslustig, hältst dagegen, versuchst zu dominieren oder zu streiten?
Reagierst du oberlehrerhaft oder jammerst eine Runde mit?
Argumentierst du? Erklärst du, wie schön die Welt sein könnte?

Egal, was du tust, es strengt dich an und am Ende hat man doch die gleiche schlechte Laune wie der andere. Ihr habt euch eingeschwungen auf einem niedrigen Energielevel. Obwohl ihr jetzt etwas gemeinsam habt, ist einer damit zufrieden und der andere fühlt sich runtergezogen und kraftlos. Auf Dauer geht das nicht gut.

Was also kannst du tun, wenn dich jemand mit seiner schlechten Laune, Aggressivität oder Jammerei belästigt?

Erst mal anerkennen, was ist: Die anderen stülpen dir deine negativen Gefühle über. Um sich besser zu fühlen oder weil sie es nicht anders gelernt haben. Es ist aber nicht deine Aufgabe, sie umzuerziehen. Das endet nur in Streit und Frust und führt selten ans Ziel.

Nun gibt es einen Faktor, den du sehr gut beeinflussen kannst. Dich selbst.

Nehmen wir mal die Kollegin, die immer in ihrer Pause an deinen Schreibtisch kommt, um andere schlecht zu machen. Die erste Frage, die sich stellt: Warum kommt sie überhaupt zu dir? Bestätigst du sie? Machst du mit? Kannst du ihr sagen, dass sie sich jemand anderen zum Lästern suchen soll?

Oder es ist jemand aus deinem Team. Ihr arbeitet eng zusammen, aber sobald dem Kollegen etwas nicht passt, fängt er an zu meckern, wird laut, schimpft über die Auftraggeber. Du kannst nicht weg, schlimmer noch, ihr habt Termindruck und seine schlechte Laune hält euch nur auf.

Die meisten Leute glauben, dass schlechte Laune stärker ist als gute Laune. Dabei ist Frohsinn und Heiterkeit genauso ansteckend. Aber wer hat schon Lust auf Heiterkeit, wenn einem so ein finsteres Gesicht gegenüber sitzt. Du bist schließlich kein Clown, der diesen Kerl bei Laune halten muss.

Du könntest aber dich selbst bei Laune halten. Du könntest dir vorstellen, er sei dein größter Fan, könnte es aber nicht zeigen. Plötzlich wirst du in allem, was er sagt, nur das Beste hören. Wie großartig du bist, wie raffiniert deine Präsentation, wie überzeugend deine Argumente.

Am Anfang gehört ein hohes Maß an Phantasie dazu, aber wenn du dich nicht runterziehen lässt, dann muss er auf dein Level raufsteigen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, um das Gleichgewicht zu halten.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist, in solchen Situationen gute Laune zu behalten, aber auch hier macht Übung den Meister. Probier aus, was dir entgegen kommt.

Der Gedanke, in deiner Kraft zu sein, stoisch wie ein Fels, um den die Brandung herumfließt?
In einer heiteren, unerschütterlichen Phantasiewelt, in der er ein putziger Elf im rosa Tütü ist?
Die Vorstellung, dass er dich heimlich liebt und jede Meckerei eine Übersprunghandlung ist, damit er dir nicht seine Liebe gesteht?

Was macht dir gute Laune? Hast du noch andere Ideen? Schreib es in die Kommentare.

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