Was glaubst du über Geld?

Jeder von uns hat eine Beziehung zu Geld. Doch woher haben wir die?

In der Facebook-Gruppe „Deine Finanzen, deine Ahnen und du“ haben wir die Glaubenssätze unserer Familien zum Thema Geld gesammelt.

Ich beschäftige mich schon lange mit meinen Glaubenssätzen, habe sie in einem Roman thematisiert und für die Leserinnen aufgedröselt. Wer mal schauen mag: Familienaufstellung oder Ewig Streit mit den Lieben (Auf der Bücherseite runterscrollen)

Es gibt aber einen großen Glaubenssatz, den ich in dem Roman nicht unterbringen konnte, weil er sehr speziell ist. Meine Großmutter hat immer auf Plattdeutsch gesagt: „De Deibel schiet immer up’n selben Bulken“. Der Teufel sch*** immer auf den selben Haufen.

Seit ich denken kann, bedeutet es: Wo Geld ist, fließt mehr Geld hin. Die Idee von dem Füllhorn hat mir schon immer gefallen. Tatsächlich habe ich schon als Kind mein Taschengeld nie ganz ausgegeben. Ich hatte immer eine Mark übrig. (Das war damals die Währung).

Als Studentin hatte ich ein Sparkonto. Darauf lagen immer mindestens tausend Mark. Es war für unvorhergesehene Ausgaben, wie Betriebskostennachzahlungen oder Autoreparaturen, da. Es könnte aber auch der Geldhaufen gewesen sein, der sich nie erschöpft. Quasi meine Einladung an den Teufel, dort immer wieder hin zu pupen.

Wenn ich es so hinschreibe, klingt das fies. Schlimm genug, dass das Geld vom Teufel stammen soll. Schlimmer noch, dass es seine Ausscheidungen sein sollen. Beide Vorstellungen sind mir nicht gerade angenehm.

Und das sollen sie auch nicht sein. Die Bemerkung kenne ich aus den 1970-er Jahren. Für hart arbeitende Menschen der damaligen Zeit war es eine abfällige Bemerkung. Sie deutet auf die moralische Überlegenheit der einfachen Arbeit hin, auch oder weil die damals nicht zu Reichtümern führte.

Nur Menschen, die Geld arbeiten lassen, also Investoren oder Aktienbesitzer haben einen Geldhaufen, der sich ohne Zutun vergrößert. Da kann doch nur der Teufel im Spiel sein. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen, schwingt da mit. Vielleicht sind die Seelen derer mit Geldhaufen sogar verloren. Je nachdem, wie gläubig man ist.

Jedenfalls lassen diese Leute den Teufel auf ihr Konto sch***. Igittigitt. Also ist das Geld auch noch schmutzig. So kommen viele Aspekte zusammen und fügen sich zu einem komplexen Glaubenssatz, der auf vielen verschiedenen Ebenen wirkt.

In diesem Zusammenhang fällt mir auf, dass ich das Sparkonto aus Studentenzeiten mein „Banditen-Konto“ genannt habe. Ich weiß nicht mehr, wieso ich das damals gemacht habe, aber es passt ins Bild. Immerhin wird der Teufel als böse Macht schlechthin mit bösen Menschen assoziiert. Dieben, Betrügern, Erpressern - Banditen eben. Und ich? Bin ich dann auch ein böser Mensch? Ich habe mich immer bemüht, redlich, aufrichtig und ehrlich zu sein, aber ich hatte eben auch dieses Geldhäufchen.

Die Analyse dieses Glaubenssatzes zieht mich immer tiefer in ein Geflecht aus Moralvorstellungen und Werten hinein. Wenn ich Handwerker, Dienstleister, Vermieter unbewusst für Banditen halte, muss ich Angst davor haben, dass sie mir „das Geld aus der Tasche“ ziehen, womöglich ohne meinen Willen! Scheinbar fürchte ich Lug und Betrug, wo immer es um Geldgeschäfte geht.

Was also tun? Ein wichtiger Schritt ist es, das alles zu verstehen. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Veränderung. Als nächstes kann man sich bewusst von dem Glaubenssatz verabschieden und einen neuen installieren. Dazu gibt es eine Menge Techniken wie EFT und „The Work“. Was das ist, kannst du auf der Seite Wissenswertes nachlesen.

Doch erstmal muss man wissen, was man stattdessen über Geld glauben kann. Wie wäre es damit:

Beim Tapping World Summit 2019, einem internationalen Online-Kongress, hörte ich einen Vortrag von Pamela Bruner. Sie ist ein US-amerikanischer „Business Success Coach“ und sagte sinngemäß:
- Stell dir vor, es gäbe ein Papier, auf dem steht: Danke für deine Hilfe und für dein Engagement. Danke für deine Zeit, deine Erfindungen und deine Lösungen. Ich wertschätze deine Arbeit.
- Wie würde es sich anfühlen, so ein Stück Papier zu bekommen?
- Und wie wäre es, einem anderen so ein Papier zu geben?
- Es gibt dieses Papier. Wir nennen es Geld.

Stell dir das mal vor. Geld sei auf Papier gedruckte Wertschätzung.

Wie viel Wertschätzung weltweit in Umlauf ist! Was du jeden Tag im Supermarkt, im Restaurant, im Internet verteilst! Schau mal deine Lohnabrechnung, deine Rentenzahlung oder deine Zahlungseingänge an. So viel Wertschätzung, die dir entgegengebracht wird. Da dankt dir jemand für deine Arbeit, dein Engagement, deine Zeit, deine Ideen. Ist das nicht wunderbar?

Weißt du, was du über Geld glaubst? Schreib es in die Kommentare.

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